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REFUGIUM BREHNA
Paul Weihe und André Gessner

REFUGIUM BREHNA

Lebensraum und Lebenstraum des Bildhauers Michael Weihe

Herausgeber: Paul Weihe

-Z.Zt. nicht mehr lieferbar-

 

Lebenswerk des Bildhauers Michael Weihe (1961-2012)

Hardcover, 96 Seiten, Format 19,5 x 28,5 cm, 69 Abbildungen in Farbe und s/w.

Auflage 500 Exemplare

 

 

ISBN: 978-3-939468-93-6

Preis: 19.95 €

Zur Zeit nicht lieferbar!

Refugium Brehna

 der  Bildhauer  Michael Weihe (1961 – 2012)

 

„Deine wirkliche  Aufgabe ist deine Träume zu  retten“

Amadeo Modigliani

 

Brehna ist ein beschaulicher Ort zwischen Halle und Bitterfeld an der B 100.

Die einstigen Ackerflächen um Brehna und Landsberg bei Halle sind Industrieparks und Gewerbegebieten gewichen. Was könnte einen Ortsfremden dazu verführen, einen Ort wie Brehna aufzusuchen?

Nur wenige Menschen wissen, dass hier einst Katharina von Bora für einige Zeit in einem Nonnenkloster lebte. Die romanische Stadtkirche ist eines der ältesten Zeugnisse der Stadtgeschichte, welche bis ins 11.Jahrhundert zurück reicht. Unweit von Brehna hinter der Großverzinkerei und  „Schraubenjäger“ kann man von der B 100 aus die romanische Doppelkapelle von Landsberg erkennen.

 

Wer den Ort von Halle kommend aufsucht und endlich Autohaus und Einkaufspark hinter sich gelassen hat, findet sich in einem von Bäumen gesäumten Straßenzug der Kleinstadt wieder. Der aufmerksame Besucher wird auf der linken Seite eines ungewöhnlichen Hauses gewahr, an dessen Giebel ein steinerner Engel seinen Blick Richtung Gewerbegebiet richtet. Die Tür des Hauses ist bemalt mit historischen und biblischen Gestalten, Christophorus, Elisabeth, Franziskus, Johannes, dem Erzengel Michael und Maria mit dem Christuskind, in den Fensterbänken Skulpturen.

Hier lebte und arbeitete der Bildhauer Michael Weihe in der 3.Generation einer Bildhauerdynastie, bevor er im Sommer 2012 mit nur 51 Jahren verstarb.

 

Eher ein Zufall führte den Fotografen Andre Gessner an diesen ungewöhnlichen Ort, als er mit seinem Freund Markus Keitel auf der Rückfahrt von Berlin hier Halt machte um den Bildhauer zu besuchen.  Zunächst irritierte ihn die vermeintliche Unwirklichkeit des Ortes, welche sich hinter der Haustür eröffnete. Bald aber wandelte sich Irritation in Faszination.  Dieser Ort war wirklich. Er ist  Herberge der Träume und Gedanken eines sehr lebendigen Menschens. Jeder Winkel dieses Ortes erzählt Geschichten. Die Sprache ist unverwechselbar die von Michael Weihe.

 

Die Steinskulpturen, zugewachsen im Gartengrün, der bezaubernde Innenhof mit den träumenden Steinköpfen und dem schwebenden Vogelhaus, die Werkstatt steinstaubgrau, Figuren, eine farbige Holzengelfrau dazwischen, der Flur licht, voller farbiger Ornamente, Hellblau, Rosa, Gold, dahinter die kleine Küche voll von Bildern und Gedanken, Blick zum Hof.

 

Im Obergeschoss ein Raum mit alten Kinosesseln. Der Bildhauer war zudem ein begnadeter Puppenspieler. Das Bühnenbild der selbst gebauten Puppenbühne zeigt Lazarus von zwei besorgt dreinschauenden  Engeln empor getragen. Daneben auf einem Sofa liegen die wundervollen tragikkomischen Puppenfiguren des Bildhauers, Gretel, Teufel, Heinz der Säufer, der König, eine reiche Dame, Prometheus, der Lehrer, wir glauben sie alle zu kennen. Der alte Bär daneben scheint diese zu behüten – was für eine Flut von Bildern.

 

Michael Weihe lebte abseits aller ungestümen Umwälzungen der letzten 20 Jahre. Fließendes Wasser, eine ordentliche Flex, eine gute Kamera sind fast die einzigen Neuerungen hier. Sein Lebensraum war ihm Schutzraum. An einen Türbalken geheftet das Zitat von Reiner Kunze:

 „Wir haben ein Dach und Brot im Fach und Wasser im Haus so hält man`s aus.

Wir haben es warm und haben ein Bett Oh Gott, dass jeder Das alles hätt.“

 

Der Ort ist Zeugnis eines außergewöhnlichen Lebens, ganz und ausschließlich den Künsten gewidmet. Geprägt durch die väterliche Werkstatt, den Bildwerken der Romanik, letztlich auch der „Burg“ entwickelte er als Antwort auf die sich um ihn veränderte Welt eine unverkennbare künstlerische Sprache. Er war ungeheuer produktiv. Die meisten seiner Ideen verwirklichte er in Stein. In seinen Theaterstücken und Figuren spiegelte er  mit bitterem Humor Gegenwart.

Nun nach seinem Tod  fotografierte Andre Gessner in Absprache mit Michael Weihes ältesten Sohn Paul diesen faszinierenden Ort. Es entstanden über 1000 Fotos. Sie erzählen ein Stück von dieser Welt voller Fantasie und Poesie.

Der Preis für dieses Leben, so romantisch alles anmuten mag war hoch. Auch davon erzählen die Fotos.  

 Die uneingeschränkte Unterstützung erfährt diese Idee vom Verband bildender Künstler Sachsen Anhalts, sowie Freunden und der Familie des Künstlers.


Das Buch wurde gefördert durch das Land Sachsen-Anhalt.

 

Michael Weihe hinterlässt eine Vielzahl an Skulpturen und zudem zahlreiche Arbeiten im öffentlichen Raum. Er zählt zu den wichtigsten Schülern Prof. Bernd Göbels und Bildhauern Sachsen-Anhalts. Für sein Werk wurde er bereits 1992 mit dem Gustav-Weidanz-Preis geehrt.

 

 

 

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